Ich experimentiere mit alter Fototechnik und alten fotografischen Verfahren sowie mit den neuen digitalen Möglichkeiten der Fotografie. Ich rezykliere Fotos und erzähle mit den gestalteten Bildern neue Geschichten.

Die Lochkamerafotografie ist die älteste bekannte Art des fotografischen Ausdrucks. Dabei dauert die Belichtung einige Sekunden oder Minuten. Ich baue meine Lochkameras selber und benutze dabei Sperrholz, Pappe, Rasierklingen, Farbe, Klebstoff. Jede neue Kamera wird von mir einfotografiert, um die Eigenarten der jeweiligen Kamera kennenzulernen. Dabei finde ich heraus, wie lange ich analoges Filmmaterial belichten muss, um ‚gute‘ Fotos zu erreichen. Es ist das unvorhersehbare Spiel mit Licht, Beleuchtung, Belichtung der Reiz und die Herausforderung. Nicht der Bruchteil einer Sekunde zählt, sondern die Zeiträume, in denen sich Leben bewegt. Stehende Objekte erscheinen fest, bewegte Objekte verflüchtigen sich im Raum. Es entstehen Bilder, in denen der Augenblick gedehnt erscheint. Die Fotografie mit einer Lochkamera entzieht sich den Eindrücken der schnelllebigen Schnappschüsse.

Meine rezyklierten Bilder entstehen aus der Zusammensetzung vieler Fotografien und dem Spiel mit Ausschnitten aus bestehenden Bildern: Alte Vorlagen werden mittels collageähnlicher Ansätze zu neuen schwarz-weissen Sichtweisen. Dabei geht es um die Verfremdung ebenso, wie um die rätselhaften neuen Blickwinkel, die die gesehenen Dinge erst im Kopf entstehen lassen. Lichtmalerei anhand digitaler Hilfsmittel erweitert die analogen Ansätze!